Oltener Streikkomitee


Das Gremium hiess ursprünglich «Oltener Aktionskomitee». Es setzte sich aus Spitzenfunktionären der Sozialdemokratischen Partei und der Gewerkschaften zusammen. Bei seiner Gründung 1918 war es gar kein Streikkomitee, sondern ein Ad-hoc-Gremium, das eine vom Bundesrat geplante obligatorische Zivildienstpflicht, im Klartext Arbeitsdienste für alle 14- bis 60-jährigen, einführen wollte. Diese neue Dienstleistung neben dem Militär hätte wohl von der Arbeiterschaft grosse Opfer verlangt. Nach Unruhen und Militäreinsätzen im Herbst 1918 rief das Aktionskomitee den unbefristeten Landesgeneralstreik aus. Nach massiven Truppenaufgeboten des Bundesrats brach das Komitee zusammen, seine Mitglieder wie Arbeiterführer Robert Grimm wurden wegen Meuterei und Unruhestiftung zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen verurteilt. Von den neun Streikforderungen des Oltener Aktionskomitees wurde zunächst lediglich die Proporzwahl eingeführt - die übrigen wie die 48-Stunden-Woche, die Altersversicherung und eben das Frauenstimmrecht sind heute erfüllt. Nur über den Punkt neun (Tilgung der Staatsschulden durch die Besitzenden) liesse sich heute noch diskutieren ...

Zurück