Wochenschau 47: gemalte Geschichte


              



Popularisierung von Geschichte mit neuen Medien

(Ein Schlusswort unter Verwendung von «Redings Abschied»)

Reding
Das Revolutionsjahr 1798 war Ausgangspunkt der Wochenschau. So stellte sich zwei Generationen später der Historienmaler August Weckesser eine Episode aus diesen bewegten Tagen vor. Alois Reding nimmt in Schwyz kniend von seinem Vater Abschied, um den Widerstand der Innerschweizer gegen die Franzosen zu leiten. Vertrauensvoll richtet der Vater seinen Blick gegen den Himmel, als ob das Schicksal der Eidgenossen in Gottes Hand liegen würde. Das Bild zeigt nicht mehr revolutionäre Aufbruchstimmung, sondern symbolisiert den Wehrwillen und den Unabhängigkeitswillen der Schweiz.

Im Grunde genommen hat die Wochenschau auf Internet nichts anderes getan als die Historienmaler im 19. Jahrhundert: Sie versuchte, Geschichte im staatlichen Auftrag zu vermitteln und dem breiten, surfenden Publikum verständlich zu machen. Nur die Werkzeuge, Hilfsmittel und Methoden sind anders als früher. Es stehen heute wohlgeordnete Archive, eine umfangreiche Fachliteratur, Quellenpublikationen und andere, vielfältige Informationsmittel zu Verfügung. Sich damit ein Bild von der Geschichte zu machen ist legitim und auch seitens der Wissenschaft vertretbar, solange alles Gesagte und Gezeigte überprüfbar und nachvollziehbar bleibt. Im Wissen, dass Geschichte immer in der Gegenwart stattfindet und von heute und jetzt lebenden Menschen erforscht und wahrgenommen wird, lehnte sich das Erscheinungsbild der Wochenschau an den unterhaltenden Informationsstil der heutigen Zeit an. Wenn sich dadurch die Türen zur Vergangenheit einen Spalt weit öffneten, wenn sich längst vergessene Ereignisse, Strukturen und Prozesse vergegenwärtigten, dann hat dieser Beitrag zum Jubiläumsjahr 1998 seinen Zweck erfüllt.

Die Wochenschau ist jederzeit für eine Überraschung gut: Dies war erst die 47. und letzte Ausgabe. Klicken Sie «Weiter» zur Vorschau auf die allerletzte Wochenschau!

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